Bild: Anna Kraher
03.06.2025
19 Uhr (Einlass: 18 Uhr)
Theater Osnabrück, Theater am Domhof 10/11, 49074 Osnabrück
Vorträge, Kurzfilm & Installation
Was passiert, wenn künstliche Intelligenz zur Steuerung staatlicher Prozesse eingesetzt wird – und zunehmend demokratische Prinzipien untergräbt? In den USA sehen wir bereits den radikalen Umbau des Rechtsstaats: Zehntausende Staatsangestellte wurden entlassen, während nicht gewählte Tech-Milliardäre wie Elon Musk die Kontrolle über politische und administrative Prozesse übernehmen.
Die AG „Ethik und kritische Theorien der Künstlichen Intelligenz“ der Universität Osnabrück lädt ein zur Diskussion über den Schutz unserer Demokratie in Zeiten techno-autoritärer Politik. Beiträge aus Wissenschaft und Kunst beleuchten den Zusammenhang von KI und ultra-rechten Bewegungen.
Eintritt frei | Anmeldung unter karten@theater-osnabrueck.de
Rollstuhlgerecht
Verstanstaltung im Rahmen des Projekts “Predicted Futures”, gefördert in der Programmlinie zukunft.niedersachsen des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur.
18:00 Uhr Einlass
19:00 Uhr
Begrüßung
Ulrich Mokrusch (Intendant und Geschäftsführer, Theater Osnabrück)
19:05
Was hat KI mit Faschismus zu tun?
Prof. Dr. Rainer Mühlhoff (Vortrag)
19:20
Wie KI unsere Zukunft vereinnahmt
Annemarie Witschas (Vortrag)
19:35
Road to Futures Past
Anna Kraher (Kurzfilm)
19:50
KI-Resignation als Zukunftsgefühl Jugendlicher
Jan-Philipp Siebold (Vortrag)
20:05
KI und die Zukunft der Demokratie
(Abschlussdiskussion)
Prof. Dr. Rainer Mühlhoff, Annemarie Witschas, Anna Kraher, Jan-Philipp Siebold, Rainbow Pill Collective
20:30 Ausklang
Die Veranstaltung wird moderiert von Nora Lindemann.
Rainbow Pill Collective
Zusätzlich zum lineare Programm wird die Installation „Entering the Manosphere“ während des Abends zu sehen sein. Die Installation beleuchtet die digitale Welt misogyn geprägter Netzwerke, die über Foren, Memes und Podcasts antifeministische Ideologien verbreiten. Die Ausstellung zeigt zentrale Figuren, Narrative und Memes der Manosphere, verfremdet sie künstlerisch und macht ihre toxischen Inhalte sichtbar. So wird der gesellschaftliche Einfluss dieser Online-Subkultur kritisch offengelegt und hinterfragt.
Rainer Mühlhoff ist Professor für Ethik der Künstlichen Intelligenz an der Universität Osnabrück. Er forscht zu Ethik, Datenschutz und kritischer Sozialtheorie in der digitalen Gesellschaft. Aktuelle Schriften: "KI und der neue Faschismus" (Reclam, 16.07.2025), "The Ethics of AI: Power, Critique, Responsibility" (Bristol University Press).
Annemarie Witschas ist Mitglied der Forschungsgruppe Ethik und kritische Theorien der KI an der Universität Osnabrück. Sie beschäftigt sich mit Fragen von Macht und Mitgestaltung im digitalen Raum, unter anderem mit emanzipatorischen Technikzukünften und verknüpft dabei kritische Forschung mit Bildungsarbeit.
Anna Kraher ist Mitglied der Forschungsgruppe Ethik und kritische Theorien der KI an der Universität Osnabrück. In ihrer Forschung und künstlerischen Praxis beschäftigt sie sich mit Machtverhältnissen durch Technologien, insbesondere mit dem Verhältnis von KI-Ideologien, prädiktiver Analytik und Zeitlichkeiten.
Jan-Philipp Siebold ist Mitglied der Forschungsgruppe Ethik und kritische Theorien der KI an der Universität Osnabrück. In seiner Forschung verbindet er Kritische Theorie, Sozialtheorie und Technik- und Medienphilosophie, um Macht, Subjektivität und Affekt in digitalen Gesellschaften zu analysieren – insbesondere im Zusammenhang mit KI-Systemen.
Nora Lindemann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin in der Forschungsgruppe Ethik und kritische Theorien der KI an der Universität Osnabrück. Sie arbeitet mit kritischen Theorien des Digitalen, feministischen Science and Technology Studies und post-anthropozentrischer Theorie. Ihre Forschung konzentriert sich auf die individuellen und kollektiven Implikationen der Nutzung von Chatbots und Sprachtechnologien.
Das Rainbow Pill Kollektiv ist ein feministisches Netzwerk an der Schnittstelle von Digitaltechnologie, Kunst, Wissenschaft und Aktivismus. In ihren Projekten hinterfragen sie gesellschaftliche Normen und schaffen Räume für kritisches Denken und kreative Teilhabe. Die „Rainbow Pill“ steht dabei für vielfältige Identitäten und ein inklusives Erkenntnisstreben als Gegenentwurf zur antifeministischen „Red Pill“-Ideologie.”